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Wundern Sie sich daher über nichts, geschweige denn darüber, daß eidesstattliche Erklärungen unterschrieben werden. Ich weiß z. B. von einem Fall, in dem ein Schriftstück im Büro aufgesetzt wurde. Vorher hatten wir über bestimmte Dinge gesprochen. Das Schriftstück wurde im Saal, wo wir alle zum Essen zusammenkommen, hingelegt, und dann gingen die einzelnen vorbei und haben ihre Unterschrift darunter gesetzt. Kein Mensch hat es auch nur gelesen. Das gehört einfach zu dem völligen Vertrauen. Dazu gehört auch, daß ich Herrn Schäfer nicht einmal frage: Warum hast du jetzt meine Tochter geschlagen? Horst Münch hat Herrn Schäfer in einer Herrenversammlung z. B. einmal eine ein bißchen schroffe Antwort gegeben. Er saß in der Reihe hinter mir. Alle, die rechts und links neben ihm saßen, schlugen daraufhin plötzlich auf ihn ein. Er flog zwischen die Stühle und schrie. So reagierte man, wenn Schäfer nur eine ein bißchen krasse Antwort bekam.

Schäfer ist d e r Geistliche. Er hat sich eine Zeitlang heiliger Vater genannt. Der Stuhl, auf dem er sitzt, ist der heilige Stuhl. Auf diesen Stuhl darf keiner etwas legen oder etwas herunternehmen, was auf ihm liegt. Ich könnte Ihnen darüber viele Geschichten erzählen. Das hält das Ganze zusammen.

Ich sehe erst dann eine Wendung - lassen Sie mich das zum Schluß sagen -, wenn es durch den heutigen Tag und die weiteren Bemühungen dazu kommt, daß Schäfer nicht mehr den bisherigen Einfluß ausüben kann, auch nicht über Dritte, seien es Hopp, Schnellenkamp, Blank oder wer auch immer. Ich sehe erst dann eine Wendung, wenn es möglich ist, daß zumindest die Verwandten als allererste hereinkommen und mit ihren Angehörigen sprechen können und auch andere frei hereinkommen und mit denen, die in der Kolonie leben, sprechen können.

Das beste Beispiel habe ich im Falle meiner Frau erlebt. Sie wurde mit von Schäfer diktierten Briefen geschickt, um mich bei meinen Verwandten schlechtzumachen und mich zurückzuholen. Dr. Hopp war ihr Begleiter. Das Glück hat