Seite 46

aus den Haus einer Frau, die Concepcion Gutieres heißt. Weil aber die Frau der Kolonie nicht so freundlich gesonnen war, hat man das nur per Polizei gemacht; man hat sich da nicht herangetraut.

Ein Junge, ein Chilene, namens Ricardo - etwa 20 Jahre alt - wurde in einem Kasten von einem Reserverad für einen großen Lkw-Anhänger gefunden, der am nächsten Morgen herausfahren sollte. Der Beifahrer hat aber vorher noch alles kontrolliert und fand den Jungen da drin. Er wurde also vorher gefunden.

Herrn Dr. Hopp habe ich von der argentinischen Grenze abgeholt, nachdem er nach Argentinien geflüchtet war. Ich hatte den Auftrag, ihn zurückzuholen.

Peter Rahl - diese Geschichte ist so grausam. Sie ist eigentlich der Grund, weshalb wir nicht mehr bleiben konnten. Wir mußten sagen, was da passiert. Dieser Peter ist mein Neffe. Er schreibt jetzt aber als Bestätigung für meine Schwester, die schmutzige Briefe gegen mich schreibt, Dinge gegen mich. Es ist so verdreht. Was sollen die Leute machen? Sie müssen diesem Schäfer hörig sein. Sie sind in einer Zwangsjacke.

Das ist das, was ich sagen wollte.

Vors. Vogel: Herr Dr. Hopp, Ihr Name ist hier jetzt einige Male erwähnt worden. Vielleicht sagen Sie auch etwas über diese Private Sociale Mission in Siegburg und über das Verhältnis zur Colonia Dignidad, wenn es möglich ist.

Dr. Hopp: Zu der von Ihnen anberaumten Anhörung über die Frage ,Befinden sich deutsche Staatsangehörige unfreiwillig und unter menschenrechtsverletzenden Bedingungen in der Colonia Dignidad in Chile?“ darf ich Ihnen zunächst einmal einige grundsätzliche Bemerkungen und Informationen unterbreiten.

Die Bezeichnung "Colonia Dignidad“, falls sie sich auf die von mir im Augenblick vertretene Gesellschaft bezieht, ist von der Presse erfunden. Meines Wissens gibt es keine