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- Ich bitte, mich nicht zu unterbrechen, wenn ich versuche, die Verhandlung hier so zu leiten, daß wir wirklich auch mit der Zeit hinkommen. Ich habe volles Verständnis dafür, daß Sie umfangreich berichten wollen. Aber wir können unmöglich hier eine vollständige Beweisaufnahme durchführen. Würden Sie bitte versuchen, Herr Baar, das, was Sie noch vorzutragen haben, möglichst konzentriert vorzutragen.

Baar: Ich versuche es.

Ich erlebte mit, wie meine eigene Tochter, die zu der damaligen Zeit 28 Jahre alt war , als ich gerade durch ging, zu Herrn Schäfer gerufen wurde, und ohne daß ein Wort fiel, fing Herr Schäfer an, in gröbster Form mit Fäusten auf sie einzuschlagen. Er schlug sie ins Gesicht, und es war ihm egal, wo er hintraf. Sie fiel zu Boden. Er trat sie mit Füßen. Als sie wieder hochkam, schlug er weiter ein, bis sie in eine andere Ecke fiel. Dann schrie er hinterher: Raus, du Mistvieh! Ich stand da als Vater und sah das alles. Ich wurde gefragt: Warum bist du ihr nicht zu Hilfe gekommen? Oder: Was hast du ihm gesagt, oder was hat er dir gesagt? Er hält es gar nicht für nötig, dann dem Vater oder der Mutter auch nur ein einziges Wort der Erklärung zu geben.

Ich erlebte vor allem den schrecklichen Fall von Peter Rahl mit, den ich hier unter allen Umständen doch schildern möchte, weil es einer der grausamsten Fälle ist. Dr. Hopp hat diesen Fall bis ins einzelne miterlebt. Er hat, bevor der Junge gerufen wurde, noch eine kleine Einleitung gemacht, und zwar daß es sich bei Peter um einen erkrankten Mann handele. Dann wurde er vom Krankenhaus geholt,und als er einige Fragen gestellt bekam, ging es los unter dem Motto: Du lügst! Er hatte irgendeine Äußerung gemacht, und das ganze Drama der Schlägerei begann in fürchterlichster Weise, wie ich es nie vorher miterlebt hatte. Alle schlugen drauf. Bis auf einige wenige Herren von den Älteren, die - sitzenblieben, stand die ganze Gruppe um ihn herum. Wer ihn gerade dazwischen- bekam, schlug ihn, ob ins Gesicht, ob aufs Kreuz, wohin auch