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Georg Packmor: Ja, genau. Ich war allerdings bei diesen Sammelunterschriften nicht dabei. Ich kam meistens an Wochenenden. Dann wurde mir der Paß zum Unterschreiben vorgelegt. Er blieb im Büro.

Baar: Zur Paßfrage: Frau Schmidt hatte den Auftrag, eine Liste zu führen, wann die Pässe ablaufen. Sie hat Herrn Schäfer dann immer wieder bedrängt, es seien schon soundso viele Pässe oder auch andere Ausweise abgelaufen, und sie müßten verlängert werden. Die Praxis war dann so, daß entweder Angehörige der deutschen Botschaft ins Fundo kamen oder daß Herr Matthusen zu jener Zeit das Ganze in Santiago vorbereitete. Mir ist nicht bekannt, ob Herr Matthusen sie dort, ohne daß die Betreffenden zugegen waren, beglaubigt oder verlängert bekommen hat. Ich war nie dabei.

Stellv. Vors. Dr. Schmude: Herr Waltemathe mußte eine Frage an Herrn Peymann zurückstellen, die jetzt nachgeholt werden kann.

Abg. Waltemathe (SPD): Herr Peymann, wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist es Ihnen gelungen, mit Ihrer Schulkameradin Ilse Reuscher zu sprechen. Geschah das unter vier Augen? Meine eigentliche Frage ist: Haben Sie nur diese privaten Interessen gehabt, oder haben Sie im Hinblick auf Ihre Tätigkeit als Geschäftsführer einer Maschinenfabrik auch wirtschaftliche Interessen gehabt, die Sie in die Colonia Dignidad geführt haben?

Peymann: Nein, es waren keine wirtschaftlichen Interessen. Es war rein der Wunsch, zu erfahren, wie es Frau Reuscher dort geht, weil uns ja die Anschuldigungen aus dem Jahre 1977 bekannt waren. Ich habe mich gewundert und mich bei Herrn Baar auch mit einem kleinen Seitenhieb bedankt. Ich weiß nicht, ob er es damals verstanden hat. Herr Baar war meistens dabei. Ich weiß nicht, warum. Ich hätte Herrn Baar nachher gleich einmal gefragt.