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Stellv. Vors. Dr. Schmude: Jetzt werden die Berichterstatter Ihre Fragen stellen.

Abg. Waltemathe (SPD): Herr Kneese, Sie waren meines Wissens schon in Heide bei Siegburg dabei. Können Sie etwas darüber sagen, ob in Heide bei Siegburg und später in Chile es üblich war, daß auch Kinder und Jugendliche gearbeitet haben, also zur Arbeit herangezogen wurden? Ab welchem Alter war das etwa? Und gab es auch in Heide bei Siegburg schon unterschiedliche Kleidung oder unterschiedliche Verpflegung?

Auch wenn Herr Hopp keine Fragen beantwortet, möchte ich sie gleichwohl stellen.

Erstens. Herr Dr. Hopp, wir haben gehört, daß Sie 1970 geflohen sind. Kann man daraus schließen, daß Sie 1970 nicht das Gefühl hatten, dort noch freiwillig bleiben zu wollen?

Zweitens. Trifft es zu, daß Sie eine Zeitlang in Cartel General in der Straße Londres 90 in Santiago de Chile im Hauptquartier der DINA sich aufgehalten haben? Und stand das im Zusammenhang mit der Unter-Hausarrest-Stellung des ehemaligen DINA-Chefs Manuel Contreras , der an die USA ausgeliefert werden sollte?

Drittens. Trifft es zu, Herr Dr. Hopp, daß Sie sich zur Zeit - was Ihr gutes Recht ist - bei Herrn Gerhard Mertins aufhalten? Oder haben Sie Hotelaufenthalt?

Frau Packmor, ich sehe Sie heute zum erstenmal, auch Ihren Gatten. Ich habe Grund zu der Vermutung, daß Sie mich am 29. Juni 1978 schon einmal gesehen haben, daß von Ihnen das Foto stammt, das dann liebenswürdigerweise von Herrn Vogelsgesang im "Deutschlandmagazin“ vom März 1980, von innen heraus per Telekamera aufgenommen, veröffentlicht worden ist, wie ich mit Hajo Hoffmann, dem damaligen Bundestagsabgeordneten und heutigen Wirtschaftsminister des Saarlandes, vor dem geschlossenen Tor stand. Das war also am 29. Juni 1978. Ich erwähne dieses Datum auch, weil ja am 22. August 1978 Herr Vogelsgesang ohne weiteres in die Colonia Dignidad hineingekommen ist, im Juli 1978 aber nicht die UNO-Untersuchungs