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Meine nächste Frage geht an Herrn Professor Bossle. Sie sind viermal in der Colonia gewesen. Sie haben interessante religionshistorische und soziokulturelle Uberlegungen, von denen - in allen Ehren - sicherlich auch einige zutreffen, vorgetragen. Wann ist Ihnen aber aufgegangen, daß es sich nicht um die Frage der inneren Freiheitsberaubung - im Sinne einer Sekte oder Religion - handelt, sondern um faktische Freiheitsberaubung von Menschen, die, nachdem sie psychisch unterjocht worden sind, auch materiell, faktisch und physisch unterjocht werden? Wann sind Sie sozusagen von einem Saulus zum Paulus geworden? Es ist schon interessant, wenn ein deutscher Professor viermal eine Einrichtung besucht, gegen die so massive Vorwürfe erhoben werden, und dann meiner Meinung nach doch relativ spät zu den entsprechenden Erkenntnissen kommt.

Herr Peymann, können Sie hier vor unserem Unterausschuß ausschließen, daß Ihre geschäftlichen Tätigkeiten in Chile vollständig ohne jeden Zusammenhang mit dem Fundo oder einer seiner Firmen stattgefunden haben?

Vors. Vogel: Ich möchte noch einmal die Bitte aussprechen, daß Sie die Antworten möglichst konzentriert geben.

Baar: Auch auf ein so großes Gebiet wie die Renten kann ich hier jetzt nur noch mit wenigen Sätzen eingehen. Niemand von den Rentenempfängern hat, seit er in Chile ist, seine Rente je gesehen oder bekommen.

(Abg. Duve (SPD): Auch keine Abrechnungen?)

- Auch keine Abrechnungen. Die Rentensache lief so, daß Herr Schaak als Kassierer - ich persönlich hatte direkt nicht damit zu tun; weil Herr Schaak all die Jahre der Kassierer war, gehörte dies zu seinem Bereich - ein Konto für jeden Renten- empfänger eingerichtet hat. Das war die Voraussetzung von seiten der Rentenstellen. Darüber hat er aber gleichzeitig von dem betreffenden Rentenempfänger eine Vollmacht bekommen. Es wurde