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es gefügt, daß wir sie zusammen mit den Verwandten auf dem Flughafen vor der Paßkontrolle abfangen konnten. Meine Frau, die den Auftrag hatte, den Geschwistern und der Mutter persönliche Briefe zu übergeben, hat sich in dieser Überraschung dann entschlossen, mit mir zu kommen. Dr. Hopp hat mit den Schultern gezuckt. Auf meine Bemerkung, Waltraud komme jetzt mit mir, zuckte er mit den Schultern und sah sie an. Sie hat dann spontan entschieden - ich muß hinzufügen: noch völlig in Kontrahaltung -: Sie kommt jetzt mit, um die Angehörigen aufzuklären, wie sie mir hinterher sagte. Ich habe mit ihr dann über die Gründe sprechen können, weshalb ich geflüchtet bin und was im Fundo läuft. Einer kann mit dem anderen dort nicht reden. Deshalb weiß einer vom andern nichts. Wenn einer eine Zeitlang eine Sache ausgeführt hat, wird er plötzlich ganz woanders hingestopft. Es gehört zu der Taktik, daß jeder sich nicht versündigen will, auch nur ein Wort zu sagen, oder Angst hat, er sei zu weit gegangen. Ich konnte nun meiner Frau sagen, Ursel Schmidt z. B. sei nicht an einer Lungenentzündung gestorben, sondern, wie Herr Kuhn mir gesagt hat, sie sei ertrunken, nachdem sie so oft mißhandelt wurde. Ein Kommando, das Herr Schäfer geleitet hat, hat sie aus dem Fluß gefischt. Sie haben sie dann noch ein paar Tage liegenlansen. Herr Schäfer stellt sich dann vor die ganze Gemeinde hin, belügt die Gemeinde und sagt, als der Geistliche, für den sie ihn alle halten, Ursel Schmidt sei sehr krank. Stellen Sie sich vor, diese treuen, gläubigen Christen gehen hin und beten noch für diese "Sterbenskranke“, die schon tot ist. So manipuliert er die Dinge. Hinterher wird dann ein Totenschein ausgestellt. Das sind grausame Dinge. Man kann nicht meinen, daß das etwas mit Christentum zu tun hat.

Darum habe ich gesagt: Das hat nur etwas mit einer Gruppe zu tun, die vergiftet ist. Ich habe in einem Gespräch mit meiner Frau das folgende Bild gebraucht: Es ist wie bei Plus und Minus. Wenn zu dem, was man als Lüge gewissermaßen auf dem einen Draht gehört hat, auf dem anderen Draht hinzukommt, daß - um bei den genannten Beispiel zu bleiben - Ursel Schmidt ertrunken ist, weil sie