Seite 150

Alles andere - ob Sie Fragen beantworten oder nicht -ist Ihre eigene Entscheidung. Ich will das hier jetzt auch nicht bewerten. Darüber wird sich sicher jeder sein eigenes Urteil bilden können. Wenn Sie sich so verhalten, so trägt dies aber sicherlich nicht dazu bei, die gesamte Situation der Colonia Dignidad besser zu beleuchten. Dies ist aber Ihre eigene Entscheidung.

Wir haben die von uns gesetzte Zeit schon um 20 Minuten überzogen. Seit 20 Minuten müßte ich z. B. in einem anderen Ausschuß sein. Bitte fassen Sie sich deshalb jetzt wirklich kurz.

Kneese: Ich habe das gleiche Problem wie Sie, weil ich um 14.30 Uhr einen Termin für eine Pressekonferenz im Restaurant Tulpenfeld habe. Insofern treibt uns die gleiche Eile.

Ganz kurz zu den Maßnahmen, wenn man seine Medikamente nicht einnahm. Von Herrn Baar ist eben gerade die Atmosphäre der Überwachung, der Bespitzelung geschildert worden, vor dem Hintergrund, daß man weiß, was Schäfer angeordnet hat. Ich nenne als einziges Beispiel nur den Fall, daß ein Kind dafür bestraft wurde, daß es den Kamm eines anderen Kindes benutzt hat. Mir war klar, daß ich dann, wenn ich die Anordnung Schäfers nicht befolge und die Tabletten: nicht einnehme, Prügel bekomme. Ich habe trotzdem versucht, irgendwelche Möglichkeiten zu finden, die Tabletten nicht einzunehmen. Ich werde Herrn Hopp nicht verraten, wie ich das gemacht habe, um anderen Leuten nicht die Möglichkeit zu nehmen, auf ähnliche Möglichkeiten zurückzugreifen. Der Geist des Menschen ist in dieser Notsituation sehr erfinderisch.

(Frau Olms (GRÜNE): Wissen Sie, welche Tabletten das waren?)

- Nein, das weiß ich nicht, weil mir nie eine Packung mit einer Aufschrift vorgeführt worden ist. Ich will Ihnen nur sagen, was mir in einem einzigen Fall passiert ist. Als